Berndorf freut sich über die Kindergartenerweiterung

 

Immer mehr Gemeinden im Salzburger Land und im angrenzenden Innviertel verzeichnen einen hohen Zuzug – so auch Berndorf bei Salzburg. Da die Versorgungskapazitäten im Kindergarten ihr Limit erreicht hatten, wurde nun ein 450 m2 großer Anbau errichtet. Der Spatenstich für das beispiellose Projekt fand im April des vergangenen Jahres statt. Insgesamt wurden knapp 1,3 Millionen Euro aufgewendet. Zu diesem Zweck wurden diverse Fördermittel des Landes Salzburg und des Bundes in Anspruch genommen.

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Waben brechen auf und Honig rinnt heraus 

 

Der Altbau des Kindergartens, der weiterhin in Betrieb bleiben wird, hatte eine wabenförmige Struktur. Zurzeit wird das Gebäude noch saniert, die Bauarbeiten sollen aber im Frühling abgeschlossen sein. 

Die Wabenstruktur kann jedoch nicht mehr realisiert werden. „Das ist aber gar nicht schlimm. Es ist, als würden die Waben nun aufbrechen und der Honig herausfließen. Also könnte man sagen, dass der Bau erst jetzt sein wahres Potenzial entfaltet“, so Leiterin Heidi Obersamer lachend.  

Im Altbau wird zurzeit noch ein Gruppenraum saniert und ein Speisesaal mit Küche neu errichtet. Zusätzlich erhalten die Volksschüler für die Nachmittagsbetreuung eine eigene Garderobe. Ebenfalls wird der Leitungsbereich erweitert. 

Außerdem hat man eine Gruppe neu gestaltet, während eine andere aufgelöst wurde. Stattdessen hat man Platz für einen Speisesaal und  Küche geschaffen. Darin werden in Zukunft köstliche Speisen – frisch gekocht und geliefert vom Kirchenwirt in Perwang – serviert. 

Im Neubau hingegen sind weitere drei Gruppen untergebracht. Alles in allem werden nach Fertigstellung    vier Gruppen –  davon zwei normale und zwei alterserweiterte  Platz finden. Erfreulich ist auch, dass den 68 Kindern künftig sowohl im Alt- als auch im Neubau ein Rhythmik-Raum zur Verfügung stehen wird. 

Dieser kann vielfältig - unter anderem für Bewegungsspiele mit Musik und Tanz sowie die Förderung mit Instrumenten - verwendet werden. Darüber hinaus hat nun jede Gruppe ihren eigenen Abstellraum.

Abgerundet wird der Kindergartenneubau durch einen großzügigen Turnsaal mit Geräteraum, Klettergerüst und sogar einer Boulderwand, die im Moment noch installiert wird. Das Klettergerüst kann auch demontiert werden, sodass der Saal für interne Veranstaltungen verfügbar ist. 

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Vielfältige Spiel- und Bewegungserfahrungen

Die große Halle, die als Übergang zu allen Räumlichkeiten fungiert, wurde besonders liebevoll gestaltet. Alle Kinder können sich dort mit ihren Handabdrücken verewigen.

Dieser Spaß- sowie Entfaltungsraum, in dem Stationen aufgebaut sind, wird als lebendiger Spiel- und Lernraum gleichermaßen von allen Gruppen genutzt.

Daneben wurde der Durchbruch zum Altbestand verglast und ein barrierefreies WC geschaffen. Der Kindergarten verfügt über insgesamt drei Eingänge, die so klangvolle Namen wie Sternen- und Mondeingang tragen. 

Ein weiterer Eingang soll nach Beendigung der Sanierungsarbeiten am Altbestand  von draußen stufenlos in den Speisesaal führen. 

Sogar ein eigener Werkstättenraum, voll mit Materialien mit denen Kinder zu kleinen Baumeistern werden, ist in den Kindergarten integriert. 

 

Viel Tageslicht durch große Fenster

In jeder Gruppe gibt es extra-breite, gepolsterte Fensterbänke. Diese sollen den Kindern nicht nur Sitzmöglichkeiten geben, sondern sie auch am schönen Ausblick ins Grüne teilhaben lassen. 

 

Außenbereich wird  noch verschönert

Zurzeit wird noch intensiv an der Spielplatzgestaltung im Außenbereich gearbeitet. So werden neue Geräte angeschafft. Der Garten wird auch von der Schule in Anspruch genommen und ist ab 15 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Um einen Überblick zu behalten wurde eine kleine Abtrennung zum öffentlichen Spielplatz gebaut. 

 

Neue Heizungsanlage

Durch den Neubau, der rund 450 qm umfasst, kam es zum Heizungstausch im Kindergarten und der Volksschule. Beide Einrichtungen werden nun mit einer Pelletsheizung betrieben.

 

Mittagstisch und Nachmittagsbetreuung

Neben den eigenen Kindergartenkindern werden auch Schulkinder bis zur 4. Klasse von Montag bis Donnerstag bis 17 Uhr und am Freitag bis 15 Uhr in der Nachmittagsbetreuung versorgt. 

 

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Kindergartenleiterin Heidi Obersamer freut sich für die Berndorfer Kinder und spricht sogar von einer neuen „Wohlfühloase“. Mit dieser Investition in die Zukunft will man in Berndorf den steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen abdecken. Derzeit belebt eine Kindergartengruppe noch den alten Pfarrhof. 2022 soll ebenfalls die Sanierung des Hartplatzes und des Volleyballplatzes der Sportanlage in Angriff genommen werden. Eine Freizeitanlage mit Pumptrack ist ebenfalls in Planung. 

 

Kindergartenpädagogin aus Leidenschaft 

 

Heidi Obersamer, welche die Leitung des Kindergartens vor 1,5 Jahren übernahm, zeigt sich über die jüngsten Entwicklungen erfreut: „Ich möchte der Gemeinde meinen allerherzlichsten Dank für die tolle Zusammenarbeit aussprechen. Sie sind auf all unsere Wünsche eingegangen und haben meine Erwartungen sogar noch übertroffen.“ 

Zu ihrem Werdegang erzählt sie: „Ich bin bereits seit über 30 Jahren in der Kinderbetreuung tätig. Für mich ist das nicht nur ein Beruf, sondern eine Passion. Daher bin ich immer verfügbar, wenn mich die Kinder oder Eltern brauchen. Die Arbeit ist nach Dienstschluss nicht erledigt, sondern geht ganz klar darüber hinaus.“ 

13 Pädagoginnen sowie Helferinnen betreuen die Kinder – darunter befinden sich auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Darüber hinaus sind zwei Reinigungskräfte beschäftigt.

„In der Regelgruppe beträgt die Höchstkinderanzahl 22 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Um die effiziente Förderung und Unterstützung von Kindern mit speziellen Bedürfnissen und Anforderungen in der Integrationsgruppe gewährleisten zu können, werden die Kinder zusätzlich von einer Integrationsassistentin betreut. In der alterserweiterten Kindergruppe werden maximal 16 Kinder im Alter von 18 Monaten bis 10 Jahren untergebracht, wobei Kinder unter 3 Jahren doppelt zu zählen sind. Besonders großen Wert legen wir im Zuge dessen auf eine gute Zusammenarbeit innerhalb der Gruppen,“ erklärt Obersamer das Konzept.

 

Auch Bürgermeister zeigt sich begeistert

 

Bürgermeister Johann Stemes-eder ist von den emissionsarmen Technologien und  dem langfristigen Mehrwert für Berndorfer Familien überzeugt: „Nichts ist so beständig wie die Veränderung. Das gilt natürlich auch für den Bildungsbereich. Als e5-Gemeinde legen wir großen Wert auf Klimaschutz. Der Umstieg auf Pellets ist dafür genau das richtige Signal.“ 

Die offizielle Eröffnungsfeier mit einem „Tag der offenen Tür“ soll am 8. Juli. 2022, von 10 bis 15 Uhr stattfinden. Pfarrer Mag. Christoph Eder, bei dem Heidi Obersamer zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Kindergarten als Haushälterin arbeitet, wird die Segnung vornehmen.