Mit Bürgermeister Christian Kager tritt eine prägende politische Persönlichkeit außer Dienst

 

 

 

 

 

 

 

 

V.l.: Michaela Veresuk, BGM Christian Kager, Miriam Renzl 

Christian Kager sagt selbst über sich, er sei damals ein „Naiver“ gewesen, als er in sein Bürgermeisteramt eintrat. „Ich bin sozusagen ins kalte Wasser gesprungen. Das ist nun 26 Jahre her. Ursprünglich war ich Torfstecher, ein Beruf, den es hier im Naturschutzgebiet nicht mehr gibt,“ erzählt er. Zu den diesjährigen Landtagswahlen möchte er nicht mehr kandidieren. „Ich gehe zwar mit einem weinenden Auge, aber erhobenen Hauptes. Eines kann ich nämlich mit Sicherheit sagen: Ich habe meine politische Tätigkeit mit vollem Herzen ausgeführt,“ so Kager und freut sich in Zukunft seiner Familie und der schönen Landschaft Österreichs mehr Zeit widmen zu dürfen. Während seiner Amtszeit hat sich die Gemeinde stark verändert. Firmen haben sich angesiedelt, sind gewachsen und die Einwohnerzahl ist von 1900 auf  fast 2500 gestiegen. Heute zählt die Gemeinde 45 Bedienstete und bekommt bald ein neues Gemeindeamt. Kager hat vieles in die Wege geleitet, dass sich gut  aber stetig entwickelt hat. Eine seiner letzten Amtshandlungen war die offizielle Eröffnungsfeier des Erweiterungsbaues der „Sonnenweg Kinder“.  

„So schließt sich der Kreis, denn meine Amtszeit begann mit einer Kindergarteneröffnung und ich darf mich glücklich mit einem ebensolchen schönen Fest vom öffentlichen Dienst verabschieden.“

 

Eggelsberg positioniert sich als starker lebenswerten Wirtschaftsstandort

Eggelsberg ist die Heimat vieler Klein- und Mittelbetriebe. Einer der bekanntesten und dynamischten Player im Ort ist der Hersteller von Automatisierungstechnik B&R bzw. der  Industriekonzern ABB. 

 

Aber auch den vermehrten Zuzug verspürt die Gemeinde. So waren 36 Wohnungen im Ortsteil Gundertshausen binnen kürzester Zeit ausverkauft. Nachdem es jahrelang vergleichsweise ruhig war, wurde in den Jahren 2011/12 ein regelrechter Bauboom losgetreten. 

Neben zahlreichen Nahversorgern wie Spar, Hofer und Bipa in Gundertshausen soll nun in Eggelsberg auf dem Grundstück der ehemaligen Gerberei Stöger ein Fachmarktzentrum mit insgesamt 1.500 m2 Verkaufsfläche entstehen. Dafür verantwortlich ist die Pletzer Gruppe, ein familiengeführtes Unternehmen aus Tirol, die des Weiteren noch Wohnungen auf dem Areal errichten möchte. 

So will man nicht nur dem Wirtschaftsaufschwung Rechnung getragen, sondern auch der gestiegenen Nachfrage nach Wohnungen. 

Auch hinter dem neuen Gemeindeamt, das direkt an der B156 errichtet wird,  baut die WSG bis zum Frühjahr 2023, 9 geförderte Miet- und 12 geförderte Eigentumswohnungen je mit Tiefgarage. Daneben hat die Gemeinde noch Gründe für die Verkehrslösung des Projektes „Neue Mitte“ vorgesehen. 

 

Teil des kommunalen Großprojektes ist der Neubau  des Gemeindeamtes. Die Gemeinde beschäftigt derzeit sieben Leute in der Verwaltung, 3 weitere Arbeitsplätze sollen dazu kommen. Während sich die Verwaltung in einer Ebene befindet, haben der Sitzungssaal und die politischen Räume einen eigenen Bereich.  Unter dem Baukomplex entstehen ca. 40 Parkplätze und es  wird eine überdeckte Parkfläche geben.

Der Gemeindebau ist eine Pfahlgründung und wird 3,2 Millionen Euro kosten. Erdwärme, eine thermische Bauteilaktivierung sowie eine Phototvoltaikanlage machen aus dem Neubau eine gute und vor allem zeitgemäße Investition. 

Obwohl man natürlich aufgrund der schwierigen Coronazeit leichte Abstriche machen musste, ist die finanzielle Lage dennoch sehr gut. Das ist vor allem den Kommunalsteuereinnahmen durch große Firmen geschuldet. 

Aufgrund des gesunden Wachstums der Marktgemeinde, musste der erst 2018 erbaute Kindergarten erweitert werden. Fünf Gruppen existierten bereits und drei sind dazukommen. Die 8. Gruppe wurde für die Zukunft vorbereitet. Mit Parkplätzen und Busumkehr hat der Bau insgesamt 8.500 m2 Grundfläche. 

Der Kindergarten zeichnet sich durch seine gut erreichbare Lage aus. Das Gebäude der „Sonnenweg Kinder“ steht am Hang unterhalb der Dorfkirche. 

Inklusive Errichtung der Nassräume schlägt der adaptierte Kindergarten mit 900.000 Euro zu Buche. Ca. 20% davon entfallen auf Landesförderung. Ebenfalls um zwei Klassen vergrößert wurde die NMS. Zu diesem Zweck wurden 400.000 Euro investiert, wovon 20% vom Land gefördert werden. 

Das Kaufhaus Hager wurde gekauft und soll künftig als Landesmusikschule fungieren. Zurzeit ist diese noch in der Volksschule untergebracht. Das Vorhaben ist zwar bereits beschlossene Sache, muss aber noch vom Land abgesegnet werden. Ebenfalls im Gespräch ist ein Hotel. Ein Grundstück ist bereits vorhanden, die Zeit wird zeigen, ob und wann sich das Vorhaben umsetzen lässt. Christian Kager blickt auf eine abwechslungsreiche und schöne Zeit als Bürgermeister von Eggelsberg zurück: „Ich habe mein Amt damals mit einem Kindergartenneubau eröffnet und nun schließt sich der Kreis wieder. Ich bin sehr stolz, welche große Entwicklung unser kleiner Ort vollzogen hat.“ 

Gefragt nach einem Erfolgsrezept für das Bürgermeisteramt antwortet Kager: „Man muss sich in die Menschen hineindenken, die zu einem kommen, bedarfsgerecht agieren und sich darüber hinaus immer wieder überraschen lassen.“ 

Besonders am Herzen liegt ihm der Ausbau der Lokalbahn. Darauf möchte er auch später noch ein Auge haben. Er zählt dabei auf seinen Nachfolger, der seine Projekte übernimmt und ebensoviel Herzblut hineinstecken wird - für ein liebens- und lebenswertes Eggelsberg! 

Bereits 2018 haben die Architekten Färbergasse (Braunau) den stimmigen Neubau gestaltet. Beim Erweiterungsbau setzt man weiterhin auf die Sichtbarkeit und Erlebbarkeit der konstruktiven Holzelemente in der Innenraumgestaltung. V.l.: DI Judith Riegler, DI Michaela Steininger, Herr Pfarrer Mag. Markus Klepsa, AL Sabine Trink, Miriam Renzl, Arch. DI Helmut Dirmayer, BGM Christian Kager, LAbg. Ferdinand Tiefnig.