Land Salzburg: 30 Millionen zusätzliche Förderung

 

15% mehr für Mietwohnungen / Baustoff Holz wird stärker gefördert / Höchstgrenzen bei Eigentum angehoben

 

(LK)  Bauunternehmen sind ausgelastet, Rohstoffe knapp und die Preise entsprechend hoch. Der aktuelle Bauboom ließ in Salzburg einen Stopp im Mietwohnbau befürchten, ähnlich ist die Situation bei Eigentumswohnungen. 

Die wichtigsten Akteure in Salzburg einigten sich heute bei einem Gipfelgespräch deshalb auf deutlich höhere Förderungen und eine Aufwertung des heimischen Rohstoffes Holz.

„Nach vielen Vorgesprächen, mit allen Stakeholdern aus der Baubranche haben wir final unsere Strategie gegen die dramatischen Entwicklungen bei den Baukosten akkordiert. In einem gemeinsamen Schulterschluss konnte dabei ein massives Sonderwohnbauprogramm geschnürt werden“, betonten Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landesrätin Andrea Klambauer nach dem Gespräch mit Beteiligten aus der Branche.

 

Erhöhung der Wohnbauförderung

Ergebnis des heutigen Wohnbaugipfels ist ein Schulterschluss von Wohnbaubranche und Land. Die Wohnbauförderung wird auf zwei Jahre befristet für den Mietwohnbau um 15 Prozent erhöht. Die Zuschüsse im Holzwohnbau steigen dauerhaft um sieben Prozent, und die Einkommensgrenzen bei Eigentumswohnungen werden angehoben. In Kraft treten sollen die neuen Bestimmungen noch vor dem Sommer.

 

Mit dem Förderpaket soll leistbarer Wohnbau wieder möglich sein

„Die Preisentwicklung ist dramatisch, es gibt einfach keine Angebote mehr für die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften mit den Kosten, die wir derzeit haben. Faktum ist, dass sich die Salzburgerinnen und Salzburger derzeit kaum Miet- oder Eigentumswohnungen leisten können. Deshalb haben wir ein befristetes Förderpaket beschlossen. Zusätzlich gibt es in den Jahren 2022 und 2023 30 Millionen, in Summe also 330 Millionen Euro“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

„Dank des gemeinsamen Beschlusses können  die Bautätigkeit sowohl bei geförderten Mietwohnungen als auch im Eigentumsbereich sicherstellt werden. Die Wohnbauförderung ist für mich der Hebel für erschwingliche Mietwohnungen. Derzeit gibt es in Salzburg über 35.000 solcher geförderter Wohnungen mit dauerhaft leistbaren Mieten. Aber die Bevölkerung wächst. Mit der deutlichen Anhebung der Förderungen sorgen wir dafür, dass auch in Zukunft ausreichend gebaut wird,“ ist Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer zuversichtlich.

 

Keine Angebote

„Wir haben derzeit keine Firmen, die uns Angebote machen. Die Branche ist ausgelastet, die Preise horrend - mit bis zu über 30 Prozent zu hohen Baukosten. Das zeigt die Problematik. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Ressourcen knapp und die Preise hoch sind, kommt der Beschluss gerade richtig“, bedankt sich Stephan Gröger, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen in Salzburg.

 

Erhöhte Errichtungskosten für Holz jetzt gedeckt

Friedrich Egger von der Landesinnung der Salzburger Holzbaumeister erklärt: „Die zusätzlichen sieben Prozent sind genau die erhöhten Errichtungskosten für unseren ökologischen Baustoff Holz. Letztlich ist dann aber der Mieter der Nutznießer, weil die Folgekosten mit Holz wesentlich günstiger sind.

 

Eigentumswohnungen werden marktgerecht gefördert

„Die steigenden Preise für Eigentumswohnungen werden in der Wohnbauförderung ebenso berücksichtigt. 6.000 Euro pro Quadratmeter wurden vor einigen Jahren für eine Luxuswohnung bezahlt, heute ist das der Marktpreis in der Stadt Salzburg. Durch die Erhöhung der Kaufpreisobergrenze wird eine marktgerechte Förderung weiterhin sichergestellt. Zudem erhöhen wir die Einkommensgrenzen“, sagt Landesrätin Klambauer.

 

Wohnbaupaket vor Sommer in Kraft

Beim  Salzburger Wohnbaugipfel wurde zudem festgesetzt, dass das Wohnbaupaket noch vor dem Sommer im Landtag beschlossen werden soll. 

Damit wäre sichergestellt, dass die erhöhten Förderungen bereits im Laufe der zweiten Jahreshälfte zugesagt werden können.