Nußdorf am Haunsberg hat seine Volksschule für 3,9 Mio. Euro ausgebaut und ein Vorzeigeprojekt geschaffen.

Das alte Schulhaus wurde komplett entkernt, aber in der bewährten Struktur der siebziger Jahre belassen. Große Oberlichten in der Dachlandschaft sorgen für viel Licht. Der erste Eindruck stimmt fröhlich - die Volksschule ist hell, weiträumig und duftet wunderbar nach Holz. Neben seiner Robustheit muss Holz nicht alle paar Jahre gestrichen werden. Holz altert mit Patina und wird nicht dreckig. Fotos: BZ

Wer die Volksschule in Nußdorf am Haunsberg zum ersten Mal betritt, möchte am liebsten immerzu mit den Fingern an den Flurwänden entlangstreichen. Die sind aus Holz, das fühlt sich weich und warm an und strahlt Geborgenheit aus. Holz hat viele Vorteile. Es ist wandelbar, nachhaltig und darüber hinaus auch noch schick und gemütlich. Kein Wunder also, dass die Gemeinde Nußdorf im Salzburger Flachgau auf den Rohstoff schwört und den Ausbau der Volksschule in Holzbauweise verwirklichte. Denn schließlich sorgt Holz auch für gute Luft und diese ist für den Lernerfolg bekanntlich unerlässlich. Aber damit nicht genug...

 

„Neben der Volksschule haben wir das Gemeindeamt, den Kindergarten und die Arztpraxis mit dem selben Baustoff gestaltet. Der Wohlfühlfaktor ist dadurch einfach viel höher. Das hat man in den Übergangsquatieren der Volksschulkinder im Gemeindeamt genau beobachten können. Der Baustoff wirkt sich nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die engagierten Lehrkräfte merklich positiv aus“, zeigt sich die Nußdorfer Bürgermeisterin Waltraud Brandstetter (ÖVP) erfreut. 

 

Nach einigen Lieferschwierigkeiten und den daraus resultierenden Verzögerungen konnten am 13. September 120 Kinder und 14 Lehrkräfte verteilt auf acht Klassen in eine gänzlich neue Schule übersiedeln. 

„Kurzfristig mussten wir hier und da noch ein paar Änderungen vornehmen. Das hat sich letztendlich auch auf die Kosten niedergeschlagen. Aber wir sind froh, dass wir doch noch fristgerecht bis zum Schulanfang fertig geworden sind. Das liegt sicher auch am Holz, da es eine leichte und schnelle Bauweise ermöglicht“, so Brandstetter weiter. 

Der hohe Anteil an sichtbaren Holzoberflächen im Innenbereich zieht sich über jedes Stockwerk bis in das Parterre mit Bibliothek, Multi-funktionsraum, Werkraum, Konferenz, Aula und der Direktion. 

 

Geplant wurde das barrierefreie Vorzeigeprojekt vom Pongauer Architekten Tom Lechner.  

Die technische Vorraussetzungen für die Digitalisierungsmaßnahmen wurden gesetzt und neue Schulmöbel angeschafft. Der Gang zum Turnsaal wurde ebenso saniert und die Außenanlage neu beleuchtet und geplastert.

Schulleiterin Ehrentraud Zorn ist unglaublich begeistert: „Ich freue mich sehr für die Kinder, dass sie in so einen schönen und hellen Haus aus Fichte und  Esche lernen dürfen. Auch hinsichtlich Schallschutz und Energieeffizienz bin ich positiv überrascht.“

Aufgrund der aktuellen Situation wird sich die offizielle Eröffnung der Volksschule noch etwas hinauszögern. Geplant ist diese für den Frühling 2022. 

 

Schauspieler lockt Künstler nach Nußdorf

Seit zwei Jahren wohnt der aus „Vier Frauen und ein Todesfall“ bekannte Schauspieler Gerhard Greiner in Nußdorf. Zuletzt sorgte er als der „Gute Gsell“ im Jedermann auf der Festung Hohensalzburg für Furore. Nun hat er die Kulturinitiative KulturgeNußdorf ins Leben gerufen. 

Ab 1. Oktober wird die „spontane Idee“ von Greiner allmählich Gestalt annehmen. Da „zaubert“ er nämlich Magie-Vizeweltmeister Wolfgang Moser in den „Altwirt“. 

 

Neue Zeugstätte

Die Freiwillige Feuerwehr Nußdorf am Haunsberg Löschzug Pinswag bekommt für rund 600.000 Euro ein komplett neues Gebäude.

Die neuen vier Klassen im 2. Obergeschoss sind komplett aus Holz. „Dieser Baustoff strahlt Wärme aus und ist ein guter Schallschutz,“ erzählen Bürgermeisterin Waltraud Brandstetter (li.) und Direktorin Ehrentraud Zorn (re.) glücklich. Dieser Rohstoff wächst in kürzester Zeit nach“, so der Architekt Tom Lechner. Das erkläre die Nachhaltigkeit des Bauwerkes. Für die Kinder durfte ein Parkplatz für den Pausenhof, der mit einem besondern Sportbelag und einem Baum versehen wurde, weichen. Die Schulbushaltestelle  musste ebenfalls verlegt werden. Dafür hat man in Nußdorf eine Kiss & Go Zone auf dem Parkplatz des örtlichen Spar-Marktes eingerichtet. Fotos: BZ