FSME: Impfung ist einzig wirksamer Schutz

116 Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Fälle wurden 2017 in Österreich registriert. Wie wirksam die Impfung ist, sofern sie im richtigen Intervall verabreicht wird, sieht man in Österreich. In Litauen, mit knapp drei Millionen Einwohnern und niedriger Durchimpfungsrate, traten 2014 fast drei Mal so viele Krankheitsfälle auf wie im vergleichsweise gut durchgeimpften Österreich. 

 

Übertragung fast ausschließlich durch Zeckenstich 

Auslöser der Krankheit ist das FSME-Virus. In der Natur kommt es hauptsächlich bei kleinen Nagetieren vor. Menschen werden nur durch Zufall zum „Wirt“. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel durch den Stich einer infizierten Zecke. In den endemischen Regionen in Zentraleuropa tragen etwa 0,5 bis 5 Prozent der Zecken das Virus in sich. Eine Erkrankung kann zu einer Entzündung des Gehirns führen, im schlimmsten Fall sogar mit Todesfolge. Auch langfristige Schäden sind keine Seltenheit.

 

Keine „sicheren“ Gebiete 

In Österreich ist kein einziges Bundesland FSME-frei. Vor allem im Westen des Landes hat sich die Situation grundlegend geändert. Vor 1984 gab es in Tirol keine nachgewiesenen FSME-Fälle. In Vorarlberg war dies sogar bis zum Jahr 2000 der Fall. Heute gelten bestimmte Täler in Tirol und Vorarlberg wie das Inn- oder das Zillertal als hoch endemisch. Auch im Salzachtal in Salzburg sind bereits FSME-Fälle dokumentiert. 

 

Wie entferne ich eine Zecke?

Nach jedem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden. Wird eine Zecke entdeckt, so sollte diese so schnell wie möglich entfernt werden. Achten Sie darauf, dass sie vor allem kleine Zecken beim Herausziehen nicht zerquetschen da hierdurch die Bakterien (Rickettsien), die sich im Darm der Zecke befinden, in den Stichkanal gelangen könnten. Im Unterschied zu Borrelien oder Rickettsien (Bakterien) erfolgt die Infektion mit den FSME-Viren unmittelbar nach dem Stich, da sich die Erreger in den Speicheldrüsen der Zecke befinden.Zur Entfernung eignet sich am besten eine spezielle Zeckenpinzette, normale Pinzette oder ein Zeckenhaken. Die Zecke wird damit langsam herausgezogen!

 

Einzig wirksamer Schutz ist korrekte Impfung

Sogenannte Repellents auf Haut und Kleidung, lange Ärmel und lange Hosen sowie das völlige Vermeiden von Risikoregionen werden immer wieder empfohlen. „Das alles kann helfen, ein wirklicher Schutz ist es jedoch nicht“, erklärt der Experte. „Effektiven Schutz kann nur die Impfung und deren regelmäßige Auffrischung bieten. Wer die vorgegebenen Intervalle einhält, ist fast zu 100 Prozent gegen FSME geschützt.  Wurden die empfohlenen Impfintervalle nicht eingehalten, besteht möglicherweise kein Impfschutz!

 

Vergünstigter Impfstoff bereits erhältlich

Seit Jahresbeginn läuft eine Aktion der Österreichischen Ärzte- und Apothekerkammer, durch die die Impfstoffe vergünstigt angeboten werden. Die Impfstoffe sind auf Rezept in allen Apotheken erhältlich. Durchgeführt werden kann die Impfung entweder vom Hausarzt, von Amtsärzten in den Bezirken und zum Teil auch in Schulen, Unternehmen oder Gemeinden. 

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