Freiwillige Feuerwehr in Nußdorf rüstet sich für kommende Generationen

 

Die Eröffnungsfeier mit Segnung des Löschzuges Pinswag wird voraussichtlich am 28. August 2022 stattfinden.  Im kommenden Monat will man Übersiedeln und die ersten Einsätze vom neuen Zuhause aus bestreiten. Fotos: BZ

Die Freiwillige Feuerwehr in Nußdorf am Haunsberg und der Löschzug Pinswag sind unverzichtbar für die Sicherheit in der Region. In einigen Tagen zieht der Löschzug Pinswag in den Neubau. „Es entstand ein zeitgemäßes Gebäude mit modernster Technik. Beides sind im Ehrenamt ganz besonders wichtige Faktoren, um interessierte Menschen für uns und somit für einen Dienst an der Allgemeinheit zu gewinnen,“ weiß Ortsfeuerwehrkommandant Stefan Miklis, der bereits das zweite Gebäude innerhalb 15 Jahren für die Freiwillige Feuerwehr in Nußdorf am Hausberg realisiert. 

 

Neubau Löschzug Pinswag

Nach einem Grundstückszusammenlegungsverfahren gelang es der Freiwilligen Feuerwehr Nußdorf am Haunsberg, sich eine Sonderfläche in der Größe von 1.200 Quadratmetern für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses im Ortsteil Pinswag zu sichern. 

Zuvor koordinierte man die Einsätze in einer kleinen Zeugstätte, die nur mit dem Nötigsten ausgestattet war. Da dieses Provisorium auf Dauer keine Zukunft gehabt hätte, freute man sich ganz besonders, als es im Sommer 2019 schließlich grünes Licht für den Neubau gab. 

Voraussetzung war jedoch, dass dieser nach ÖBV-Richtlinien errichtet werden sollte. Ansonsten hätte man auf eine Förderung seitens des Landes verzichten müssen. 

 

Handwerkliches Geschick der Mitglieder dämmen die Kosten

Rund 10% Eigenleistung, um die immensen Kosten abfedern zu können, sowie viel Herzblut haben die Mitglieder der FF Nußdorf am Hansberg in ihr neues, schmuckes Gebäude investiert. Für rund EUR 691.000,- – davon 34% Förderung aus dem Gemeindeausgleichsfond sowie eine Förderung der 46 kV-Photovoltaik-Anlage – entstand ein hochmodernes Zeughaus des Löschzuges Pinswag. 

 

Zeitgemäßes Gebäude

Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Stellplatz für das 2016 neu angekaufte Fahrzeug, ein Lagerraum, ein Werkstättenbereich, eine Schmutzschleuse, Garderoben sowie Sanitärbereiche und ein Funkraum mit Büro. Im Obergeschoss befinden sich ein Schulungsraum und eine Küche sowie ein weiterer Zugang. Hierbei nützte man die natürliche Hanglage für eine bautechnische Lösung, sodass man auch ohne Lift einen barrierefreien Zugang ins Obergeschoss erhält. Auch ein Außenlager für die Lagerung von Sandsäcken, Pfosten und kleineren Gerätschaften konnte realisiert werden. Da das Haupthaus in Nußdorf am Haunsberg ohnehin über einen Schlauchturm verfügt und die Unterbringung der Atemschutzgeräte über hat, konnte für den Neubau des Löschzuges auf diese Maßnahmen verzichtet werden. Dafür wurden für einen nahezu komplett autarken Betrieb von Strom und Fußbodenheizung eine Luftwärmepumpe sowie eine 46 kV starke Photovoltaik-Anlage von der örtlichen Installations- und Elektrofirma angebracht. Überhaupt hat man neben der Eigenregie auf örtliche sowie Handwerksbetriebe aus der unmittelbaren Nähe gesetzt. Vor allem auch aus dem Grund, weil viele der rund 120 Mitglieder (davon 10 Frauen) der FF Nußdorf und des Löschzuges Pinswag MitarbeiterInnen dieser heimischen Unternehmen sind.

Für die Inneneinrichtung werden zurzeit noch Gelder über eine Haussammlung lukriert. Viele Leute haben hierfür vollstes Verständnis und bereits für die örtliche Feuerwehr gespendet. Für die Inneneinrichtung im Wert von rund 60.000 Euro muss die FF Löschzug Pinswag selbst aufkommen. Die Stützmauer wurde ebenfalls von den Mitgliedern der Feuerwehr errichtet.

 

Feuerwehr Pinswag für Blackout  gerüstet

Innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich die FF Nußdorf gebäudetechnisch komplett erneuert. Nun stehen zum Schutz der Bevölkerung zwei moderne Einsatzstätten zur Verfügung. 

Auch im Falle eines Blackouts werden diese als Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger fungieren. In das schlüsselfertige Gebäude will man bis Mitte November einziehen. 

Eine offizielle Eröffnungsfeier mit Segnung ist für den 28. August 2022 angedacht. 

„Mein besonderer Dank gebührt unserer Mannschaft in Pinswag. Der guten Führung des Löschzugskommandanten Thomas Schleindl ist es zu verdanken, dass der Rohbau so zügig aufgestellt werden konnte“, freut sich Ortsfeuerwehrkommandant Stefan Miklis und ergänzt: „Ein herzliches Dankeschön auch an die Bevölkerung von Pinswag und Nußdorf, die uns so großzügig mit Jause und Mittagessen versorgt hat. Ebenso nicht zu vergessen sind die privaten finanzielle Unterstützungen sowie die Firmenspenden. Ohne sie wären die notwendigen finanziellen Mittel höchstwahrscheinlich nie aufgebracht worden.“

Zwischendurch erhielt das Team Besuch vom Bezirksfeuerwehrkommandanten Oberbrandrat Klaus Lugstein und dem Abschnittsfeuerwehrkommandanten Brandrat Johann Landrichtinger, welche sich vor Ort vom Baufortschritt selbst ein Bild machten. 

„Jetzt heißt es bald mit dem wenigen Hab und Gut ins neue Feuerwehrhaus zu übersiedeln und den Dienst aufzunehmen. Danke noch einmal an alle für die fleißige Mithilfe! Ganz nach dem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ so Stefan Miklis abschließend. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach der großen Brandkatastrophe im Jahre 1913 wurde der Löschzug Pinswag in Nußdorf gegründet. 1955 wurde die erste Zeugstätte in Pinswag über einem Löschteich errichtet. In den nächsten Tagen geht das neue, um einiges größere Zeughaus in Betrieb. Zu diesem Zweck wurde das alte aufgelöst. Das Zufahrtsrecht zum Löschteich bleibt jedoch bestehen. Fotos: BZ